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Die richtige Größe des Teams finden

Wie groß soll ein Team sein, damit es funktioniert? Haben Sie schon die Erfahrung gemacht, dass einige Teams sehr gut funktionieren, zielgerichtet arbeiten und dadurch ihre Ziele schnell erreichen, während Sie bei anderen Teams den Eindruck bekommen sie beschäftigen sich mehr mit sich selber als mit der gestellten Aufgabe? Sie können mit der Größe des Teams Einfluss auf die Erfolgswahrscheinlichkeit nehmen. Hier ein paar Regeln aus der Praxis.

Der Internetkonzern Amazon nutzt eine simple Regel für die Größe von Teams. Wenn Sie ein Team zusammenstellen und gute Ergebnisse erzielen wollen, so sollte das Team nicht mehr Personen umfassen als die Anzahl an Personen, die zwei große (amerikanische) Pizzen verspeisen können. Dabei verzichtet die Regel ganz bewusst auf die Nennung einer konkreten Anzahl. Es geht dabei um zwei klare Aussagen:

  • Das Team sollte so klein wie möglich gehalten werden, im Zweifel lieber weniger Mitglieder.
  • Das Team sollte aufgrund seiner Größe mit informellen Strukturen arbeiten können und keine Hierarchien benötigen. Dadurch wird die Zusammenarbeit effektiver und die Kommunikation deutlich schneller.

Warum dies Vorgehen Vorteile bringt:

Der Informationsfluss ist mit hoher Wahrscheinlichkeit schneller und besser. Größere Gruppen laufen in der Kommunikation oft Gefahr der Über- oder Unterversorgung. Durch die Komplexität der größeren Gruppe sind nicht immer alle Kommunikationswege klar und Mitglieder werden, zum Teil unbewusst oder unbeabsichtigt, aus der Kommunikation ausgeschlossen. Es bilden sich teilweise informelle Untergruppen, was wiederum die Kommunikation zwischen allen Teammitgliedern erschwert, da es plötzlich Kommunikationshierarchien gibt. Das andere Extrem ist das Informationsüberangebot. Jedes Mitglied der Gruppe wird in jeder Kommunikation in den Verteiler genommen und wird so mit vielen überflüssigen Informationen überflutet.

Der Befriedigungsgrad ist für jedes Teammitglied höher. Erfolgreiche große Teams lassen den Beitrag des Einzelnen auf den Erfolg teilweise verschwindend gering aussehen. Zwar kann der Einzelnen sich immer noch mit dem Projekt identifizieren, Lob wird aber nicht wirklich auf einen selber projiziert. Im Gegensatz dazu ist der Anteil am Erfolg in kleinen Teams klar zu zuordnen. Die Motivation des Einzelnen ist höher, da er einen wesentlichen und nachvollziehbaren Beitrag leistet und damit auch die Eigentümerschaft am Projekt mitübernimmt.

Weniger Politik. In großen Teams werden viele Aufgaben von verschiedenen Personen durchgeführt. Nicht alle Aufgaben kommt die gleiche Bedeutung zu, daher fühlen sich vor allem Teammitglieder mit „geringeren“ Aufgaben oft in der Situation auf anderen Wegen ihre Bedeutung für das Team hervorzuheben. Unglücklicherweise äußert sich dies häufig in Form von zur Schau gestellten Bedenken, Problemen, die meist nur herbeigeredet werden und Diskussionen. So können einige Teammitglieder ihre Profilierung sicherstellen. In kleineren Teams kommt es aufgrund der Aufgabenbündelungen eher nicht zu solchem Verhalten bzw. die kleinere Gruppe diszipliniert solche Verhaltensweisen schneller und kehrt zur produktiven Auseinandersetzung zurück.

Was bedeutet das also für Ihre Teams?

Wenn Sie die Wahl haben so entscheiden Sie sich besser für das kleinere Team. Aus einem kleinen Team bekommen Sie auch schnell die Rückmeldung in wie weit weitere Mitglieder oder andere Ressourcen benötigt werden. Es gibt jederzeit die Möglichkeit ein Team aufzustocken, ein Team zu reduzieren geht immer mit negativen Gefühlen einher. Sollten sich Aufgaben als zu groß erweisen, kann die Aufteilung auf mehrere kleine Teams deutlich zielführender sein, als alles in einem Team zu konzentrieren.

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